Vielen Menschen in der Region ist bis heute nicht bekannt, dass es an der Porta Westfalica ein KZ gegeben hat, in dem etwa 3000 Menschen unter unmenschlichen Bedingungen schwer zu leiden hatten. Etwa 600 Menschen kamen durch Gewalt oder durch Hunger und Schwäche ums Leben.
Anlässlich des Endes des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren finden in Porta Westfalica mehrere Veranstaltungen statt. Diese wurden in Kooperation von der Stadt Porta Westfalica und verschiedener ihrer Einrichtungen, dem Ev. Kirchenkreis Minden, der Kath. Kirche St. Walburga sowie dem Verein KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte e.V. organisiert.
Bürgermeister Bernd Hedtmann und 1. Vorsitzender des Vereins KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica e.V.: „Die Geschichte der Außenlager des KZ Neuengamme an der Porta Westfalica aufzuarbeiten ist eines der Ziele des Vereins. Die Veranstaltungen sind ein wichtiger Beitrag dazu. Ich freue mich sehr auf die Begegnung und den Austausch mit unseren Gästen aus dem Ausland. Allen, die diese Veranstaltungen und die Arbeit des Vereins bisher finanziell, tatkräftig und ideell unterstützt haben danke ich für Ihren Einsatz.“
Am Freitag, dem 08. Mai, werden die Gäste von Bürgermeister Bernd Hedtmann im Rathaus empfangen. Anschließend beginnt das offizielle Programm.
Um 18:00 Uhr wird im JUGI 71, Portastraße 71, PW-Lerbeck vom Jugendpflegeteam der Film „Die Welle“ gezeigt. In dem Film geht es um ein Schulexperiment. Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, wie autoritäre gesellschaftliche Strukturen entstehen. Der Einritt ist frei.
Um 20:00 Uhr findet in der Kath. Kirche St. Walburga, Hauptstraße 7, PW-Hausberge, ein Kammerkonzert der Musikschule Porta Westfalica statt. Das Konzert wird im Rahmen der Reihe fermata musica der Kirchengemeinde St. Walburga durchgeführt. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden für den Förderverein der Musikschule Porta Westfalica e.V. gebeten.
Am Samstag, dem 09. Mai, findet von 09:00 bis ca. 16:00 Uhr eine Tagung über die Außenlager des KZ Neuengamme a. d. Porta Westfalica im Martin-Luther-Gemeindehaus, Böllingsbrink, PW-Barkhausen, statt. Der Austausch mit den Angehörigen ehemaliger Häftlinge und vieler Zeitzeugen aus Porta Westfalica sowie vier Vorträge stehen auf dem Programm. Für Tagungsteilnehmer wird eine Führung im Stollen im Jakobsberg angeboten. Eine Anmeldung ist erforderlich. Ein Tagungsbeitrag von 20 Euro wird erhoben.
Am Abend um 19:00 Uhr findet eine Lesung mit Jennifer Teege in der Gesamtschule PW, Bruchstraße 9, PW-Lerbeck, statt. Das Buch „Amon – mein Großvater hätte mich erschossen“ schrieb die Autorin nachdem sie mit 38 Jahren durch ein zufällig entdecktes Buch erfuhr, dass sie die Enkelin von Amon Göth ist. Göth wurde 1946 gehängt, da er für den Tod tausender Menschen verantwortlich war, Millionen Menschen haben von ihm durch Steven Spielbergs Film «Schindlers Liste» erfahren. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden für die Arbeit des Vereins KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica e.V. gebeten.
Zum Abschluss findet am Sonntag, dem 10. Mai, um 15:00 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst in der Kath. Kirche St. Walburga, Hauptstraße 7, PW-Hausberge statt.
Den Veranstaltungsflyer, die Informationen zum Buch von Frau Teege und das Tagungsprogramm mit Anmeldebogen können Sie hier herunterladen: