Die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica hat sich aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie zu einer Absage der diesjährigen Führungen in der ehemaligen Untertageverlagerung Dachs 1 entschlossen. Der geplante Start der Führungen am 01. Juni 2020 wurde bereits im Mai um einen Monat auf den 01. Juli verschoben, die weitere Entwicklung der Pandemie sollte abgewartet werden. Geplante Veranstaltungen anlässlich des 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs sowie eine wissenschaftliche Fachtagung zu den KZ-Außenlagern an der Porta Westfalica hatte der Verein bereits abgesagt oder auf das Jahr 2021 verschoben.
„Die Gesundheit und Sicherheit unserer Helfer*innen und unserer Gäste hat oberste Priorität“, so Geschäftsführer Thomas Lange. Für einen regulären Führungsbetrieb, bei dem bis zu 75 Gäste gleichzeitig in drei Gruppen in der Anlage unterwegs sind, fehlt an vielen Stellen der nötige Platz, technische Hilfsmittel wie Lautsprecheranlagen sind alleine schon aus Artenschutzgründen in der Anlage tabu. Auch die Ein- und Ausgangssituation auf dem Stollenvorplatz hätte grundlegend überarbeitet werden müssen, um die Abstands- und Hygieneregeln einhalten zu können. Im Rahmen der Führungen sind in jedem Jahr über 100 Ehrenamtliche im Einsatz. Für die Umsetzung aller Auflagen wäre ein so hoher Aufwand notwendig, dass dieser aus dem Ehrenamt heraus nicht zu leisten ist. Hinzu kommt laut Thomas Lange die fehlende Planungssicherheit. „Solange die Situation nicht vorausschaubar für drei Monate stabil ist, wäre es unverantwortlich, den Führungsbetrieb aufzunehmen. Die bisher erfolgten über 5000 Voranmeldungen bleiben selbstverständlich weiterhin bestehen. Wir bitten um Verständnis für diese besondere Situation und bereiten alles für einen optimalen Start in 2021 vor.“
Die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica führt seit 2016 Führungen in der ehemaligen Untertageverlagerung Dachs 1 durch. Bisher hatten über 6000 Gäste die Möglichkeit, an einer der Führungen teilnehmen. Durch die eingegangenen Spenden sowie durch ein herausragendes ehrenamtliches Engagement, konnten aufwändige Sicherungsmaßnahmen finanziert und durchgeführt werden. Für das Jahr 2020 war bisher eine Saison vom 1. Juni bis zum 31. August mit ca. 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geplant. Alle bisherigen Anmeldungen bleiben bestehen. Die Führungen werden voraussichtlich 2021 wieder angeboten. Voranmeldungen sind weiterhin über das Kontaktformular möglich.
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