Führungen in Dachs I gestartet

Seit Ende April öffnet die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica wieder den Stollen im Jakobsberg in Hausberge. Die Untertageverlagerung mit dem NS-Tarnnamen Dachs I wurde 1944 von KZ-Häftlingen ausgebaut. Zunächst sollten dort Flugzeugteile hergestellt werden, ab dem Sommer 1944 begannen die Verantwortlichen mit den Planungen für eine Schmierölraffinerie unter Tage. Die Führungen in dem Gedenkort finden seit 2016 statt. Während der Führungen werden der Kriegsverlauf und die Elemente des Nationalsozialismus, die zur Schaffung der Untertageverlagerungen und Konzentrationslager geführt haben thematisiert. Im Vordergrund steht während der Führungen die Erinnerung an die Opfer und Überlebenden der KZ-Außenlager.

20 ehrenamtliche Guides führen die Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr in 150 öffentlichen Führungen durch die Stollenanlage. Unterstützt werden sie dabei von über 100 Helferinnen und Helfern, die sich ebenfalls ehrenamtlich rund um die Führungen engagieren. Zusätzlich zu den Führungen für die Öffentlichkeit bietet die Gedenkstätte auch Formate für Schulen und Bildungsträger der Erwachsenenbildung an. So sind unter anderem auch Besuchergruppen der Polizei und der Bundeswehr regelmäßig zu Gast.

Während der Führungen an den Wochenenden hat die Ausstellung „Am Ende des Tunnels kein Licht“ auf dem Dr.-Jørgen-Kieler-Platz in Barkhausen, gegenüber des ehemaligen Hotels Kaiserhof geöffnet. Auf dem Außengelände der Ausstellung informieren Stelen vertieft über die Geschichte und Struktur der Außenlager. Der von 13 bis 18 Uhr öffnende Containerbereich thematisiert dazu exemplarisch die Lebensgeschichten von Opfern und Überlebenden des Außenlagers und lädt die Besuchenden zur Partizipation ein.

Interessierte können sich über die Webseite der Gedenkstätte für eine Führung in Dachs I voranmelden. Der entsprechende Link findet sich unter www.gedenkstaette-porta.de. Es kann vorkommen, dass Anmeldungen, beispielsweise aufgrund des Wechsels einer Emailadresse, nicht berücksichtigt werden konnten. Die Gedenkstätte rät in diesem Fall zu einer Kontaktaufnahmeper Email an info@gedenkstaette-porta.de.

Der Gedenkort Dachs I ist als Besucherbergwerk organisiert, Träger ist der Verein KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica e.V., die Stadt Porta Westfalica unterstützt die Arbeit des Vereins. Aufgrund eines untertägig vorhandenen Fledermaushabitats kann das Betreten der Stollenanlage nur zwischen April und Juli erfolgen. In dieser Zeit ermöglicht die Gedenkstätte möglichst vielen Interessierten einen Besuch. Im Rahmen der aktuellen Führungen können Voranmeldungen bis Mitte 2024 berücksichtigt werden.