Am 1. April 2025 fand die Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Räumung der KZ-Außenlager an der Porta Westfalica statt. Auf dem Friedhof in Barkhausen wurde der Toten gedacht, deren Gräber vor Ort zurückgeblieben sind und mit ihnen aller Opfer des Nationalsozialismus.
Vor 80 Jahren, am 01. April 1945, dem Ostersonntag dieses Jahres, zwang die SS die noch etwa 2.750 verbliebenen, völlig entkräfteten Häftlinge der Außenlager an der Porta Westfalica dazu, einen Zugtransport Richtung Osten zu besteigen. Sie sollten in weiteren KZ-Außenlagern Zwangsarbeit leisten. Sie kamen nach Laagberg, Schandelah und Beendorf, blieben dort aber meist nur wenige Tage, bevor sie wieder auf Transporte mit unbekanntem Ziel verladen wurden. Die ersten Frauen wurden am 14. April in Salzwedel befreit, die meisten der Überlebenden Männer am 02. Mai in Wöbbelin, einige Frauen wurden noch in den letzten Kriegstagen in Hamburg befreit und nach Schweden evakuiert.
Über Jahrzehnte galten die Toten der Außenlager an der Porta Westfalica als Unbekannt. Jedoch waren die Namen der KZ-Opfer in Erinnerungsberichten von Überlebenden genauso zu finden wie in Standesämtern und auf offiziellen Totenlisten. In den letzten zwölf Monaten hat die Gedenkstätte im Rahmen des Online-Projektes „#Unbekannt?“ an den jeweiligen Todestagen die Biografien der bekannten Opfer recherchiert und auf ihren Social Media-Kanälen veröffentlicht.
Während der Gedenkveranstaltung wurden die 122 bekannten Opfer der KZ-Außenlager wurden von Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Portaner Schulen sowie von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Politik und Zivilgesellschaft mit Namen sowie Alter und Sterbedatum genannt. Die Teilnehmenden der Gedenkveranstaltung wurden aktiv mit einbezogen und brachten während dieser bewegenden Zeremonie Namenstafeln der Vorgelesenen zu beiden Seiten des Gedenksteins auf dem Friedhof in Barkhausen an. Diese verbleiben bis auf weiteres als sichtbares Zeichen der Erinnerung auf dem Friedhof. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung mit Beiträgen von Katharina Ehlenbröker-Tönnies, Pauline Heise und Jette Ristock auf der Querflöte.
Wir bedanken uns herzlich bei allen, die diese besondere Gedenkveranstaltung ermöglicht, unterstützt und durch ihre Teilnahme mitgestaltet haben. Dieser Dank gilt insbesondere auch Bürgermeisterin Anke Grotjhohann, Landrat Ali Doğan, dem Superintendenten des Kirchenkreises Minden Michael Mertins und Pfarrerin Naela von Storch.
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