„Nicht-Wissen-Wollen ist die bedingungslose Kapitulation“ – Kein Platz für Neonazis in Porta Westfalica

„Nicht-Wissen-Wollen ist die bedingungslose Kapitulation“ – so schreibt es Pierre Bleton, Überlebender der KZ-Außenlager an der Porta Westfalica, in seinen Memoiren. Nahezu unbemerkt konnten Neonazis in den letzten Jahren einen Raum in Veltheim für ihre Konzerte und Zusammenkünfte nutzen. Die Ankündigung eines weiteren Konzertes für den 05. November empfinden die Verantwortlichen der KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica als höchst besorgniserregend.

Der Termin liegt nur wenige Tage vor dem Jahrestag der Novemberpogrome 1938. Auch in den Orten an der Porta Westfalica waren Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens am 09. November 1938 massivster Gewalt ausgesetzt. Für sie war das Pogrom nur das erste öffentlich sichtbare Ereignis einer langen Verfolgungsgeschichte, die in den meisten Fällen mit ihrer Ermordung durch die Nationalsozialisten endete.

Seit Jahren versuchen rechte Kräfte wieder, die demokratische Gesellschaft unseres Landes über verschiedene Themen zu polarisieren und zu spalten, beispielsweise bei der Aufnahme von Flüchtlingen seit 2015, während der Corona-Pandemie oder aktuell im Rahmen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

Dieser Mobilisierung eines menschenfeindlichen Weltbildes müssen sich die Institutionen des Rechtsstaates und auch die Zivilgesellschaft entschieden in den Weg stellen. Das „Nicht-Wissen-Wollen“ darf nie wieder zur Alltagsmaxime in unserem Land werden. In Porta Westfalica ist kein Platz für Neonazis.