Auf dem Werksgelände der Betonfirma Weber, die u.a. die Zwischendecken der Stollen im Jakobsberg mit Stahlbeton ausstattete, wurde das wegen der bedrohlichen Frontlage aus den Niederlanden evakuierte Reparaturwerk der Firma Klöckner Flugmotorenbau GmbH untergebracht. Hier wurde unter dem Decknamen Bense & Co. an BMW-Flugzeugmotoren (Typ BMW 801) gearbeitet.
Am 01. Oktober 1944 wurden etwa 500 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme nach Lerbeck gebracht. Die aus der Sowjetunion, Polen, der Tschechoslowakei, Frankreich, Belgien, Holland, Griechenland, Jugoslawien, Österreich, Dänemark und Deutschland stammenden KZ-Häftlinge wurden zu Bauarbeiten innerhalb des Werksgeländes eingesetzt. Später verrichteten sie Arbeiten im Reparaturbetrieb.
Etwa 300 von ihnen waren im Dezember 1944 der Vernichtung in Auschwitz entkommen. Als Unterkünfte dienten Baracken auf einem nicht mehr genutzten Wehrmachtsgelände. Zwischen dem Lager und dem Arbeitseinsatzort verlief der Pfahlweg, ein kleiner Wirtschaftsweg, der mit Stacheldraht eingezäunt war. Es gibt 34 nachweisbare Todesfälle im Lager, die Todesopfer wurden auf dem Friedhof in Lerbeck namenlos unter Erdhügeln verscharrt. Von weiteren Todesfällen ist aber auszugehen.
Lagerkommandant war zunächst SS-Unterscharführer Heinz Rast, er wurde später durch SS-Oberscharführer Richard Emanuel Eichler abgelöst. Eichler wurde später wegen seiner Tätigkeit als Lagerkommandant in Husum-Schwesing zu fünf Jahren Haft verurteilt