Ende September 1944, nach der Niederlage des Warschauer Aufstandes, gerät Krystyna, im Alter von 14 Jahren, gemeinsam mit ihrer Mutter Henryka in eine Straßenrazzia der SS / deutschen Wehrmacht. Beide Frauen werden im Zuge einer Selektion in Pruszków (bei Warschau) in einen Viehwaggon, zum weiteren Transport nach Ravensbrück verfrachtet. Dieser Transport war ca. 7 Tage unterwegs, da die meisten Arbeits- und Konzentrationslager zu diesem Zeitpunkt überfüllt waren. Als Lagerhäftling erhielt Krystyna die Lagernummer 76933.
Mutter und Tochter wurden beide zu schweren Erdarbeiten in ein Außenlager des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück (nach Königsberg / Neumark) verschickt. Dort verrichteten sie schwerste Erdarbeiten indem sie neue Landebahnen für den Militärflugplatz in Königsberg (heute polnisches Gebiet, Stadt Chojna) in extremen Bedingungen gebaut haben. Die Überanstrengung durch die tägliche Schwerstarbeit, Unterernährung, Krankheiten und Kälte haben dazu geführt, dass Krystyna, schwer krank und erschöpft, von ihrer Mutter getrennt und zurück nach Ravensbrück ins Hauptlager geschickt wurde.
Sie war schwach, resigniert, und hatte gedanklich den Tod als Erlösung für sich herbei gewünscht. Im Wartesaal des Krankenreviers begegnete ihr Frau Marta Baranowska, in deren Funktion als engagierte Blockälteste. M. Baranowska entwickelte Fürsorge für Krystyna und kümmerte sich ebenfalls darum, dass Krystyna in dem so genannten „Warschauer Block“ Nr. 20 untergebracht wurde. In diesem Block Nr. 20 waren mehrere Jugendliche unter 15 Jahren untergebracht. Sie unterlagen nicht der allgemeinen Pflicht des Arbeitseinsatzes. Für diese Jugendlichen zeichnete Krystyna den ganzen Tag. Der größte Teil der Zeichnungen die das Kriegsende und die Rückkehr in die Heimat überlebt hatten, befinden sich heute im Besitz der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.
Anfang des 1945 wurde Krystynas Mutter, Henryka, zurück ins Hauptlager geschickt. Auch hier ist es den Funktionshäftlingen zu verdanken, dass Mutter und Tochter zusammenblieben. Bis zum nächtlichen Abtransport (Ende Februar 1945) mit dem ca. 250 Frauen von Ravensbrück nach Ostwestfalen verschickt wurden. Dort im Wiehengebirge – bei Vennebeck (das heutige Porta Westfalica) stirbt Henryka am 26.03.1945 an völliger Entkräftung und wird, mit sieben anderen verstorbenen Häftlingen, auf dem dortigen Friedhof zu Erde gebracht. Krystyna beerdigt eigenhändig ihre Mutter, dieses Erlebnis behält sie über 50 Jahre nur für sich....
Nach der Befreiung durch die US-Armee und dem kennenlernen mehrerer Lager für die so genannten DPs (Displaced People) findet Krystyna sich in der „Fallschirm-Siedlung“ (poln.: Spadochronowo) nahe Emmerich am Rhein ein. Auch dort beschäftigt sie sich mit Kindern, denen sie Geschichten erzählt und für sie zeichnet.
Die Rückkehr nach Polen (Gdynia) erfolgte im Herbst 1946, zurück in das durch die Eltern im 1930 gebaute Haus. Dort lebt sie bis zum heutigen Tag. In den Jahren 1951 – 1956 studiert sie Kunst (Skulptur & Keramik). Von Zeit zu Zeit beteiligt sie sich an den Treffen mit Kindern und Jugendlichen (Zeitzeugen). Dies hat sowohl in Polen als auch in Deutschland (2010) statt gefunden.