Die Einrichtung der unterirdischen Verlagerung erfolgte auf Befehl des Jägerstabs ab März 1944. Das deutsch-amerikanische Unternehmen Ambi-Budd, aus Berlin, sollte im gesamten Stollensystem Flugzeugteile herstellen. Nachdem im Mai 1944 die Treibstoffindustrie angegriffen worden war, entzog man Ambi-Budd die Stollen kurz vor der Produktionsaufnahme nach und nach.
Nach und nach zogen nun im unteren Stollenteil im Jakobsberg (Dachs I, ca. 6500 qm) Teile einer Schmierölraffinerie der Deurag-Nerag aus Hannover ein, im oberen Stollenteil (Stöhr 1, 9 Stockwerke, knapp 9000 qm) zog eine Röhrenproduktion für Phillips aus Eindhoven/Hamburg sowie eine Drahtspulenproduktion der Fa. Rentrup aus Stadthagen ein. Im oberen Stollenteil wurde schon produziert, die Produktion in Dachs I stand bei Kriegsende erst kurz vor dem Start. Die Bauleitung (SS-Sonderinspektion I) hatte ihren Sitz im „Großen Kurfürst“. Unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals befand sich der Stollen im Wiehengebirge, 4 Stockwerke (5300 qm) waren Ende Juli 1944 fertig-gestellt.
Ab Herbst 1944 produzierte auf den unteren drei Etagen die Dr. Ing Böhme GmbH & Co. KG aus Minden Kugellager für Kampfflugzeuge, im oberen Stockwerk stellte die Veltrup KG Teile für die Panzerabwehrwaffe „Panzerschreck“ her. Dieser Stollen wurde im April 1946 auf Befehl der englischen Militärverwaltung gesprengt. In Lerbeck wurde oberirdisch eine Werkstatt zur Reparatur von Flugzeugmotoren eingerichtet. Ca. 3000 KZ-Häftlinge, ca. 2500 zivile Arbeiter und nach Schätzung etwa 2000 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurden an der Porta Westfalica und ca. 1000 Arbeitskräfte wurden im Bergwerk in Kleinenbremen eingesetzt. Damit waren zwischen 6500 und 8500 Arbeitskräfte für den Ausbau der Stollen und für die Rüstungsproduktion eingesetzt.
Ab März 1944 wurden die Stollen von Häftlingen aus dem KZ Neuengamme unter menschenunwürdigen Bedingungen ausgebaut. Die Häftlinge wurden in verschiedenen Arbeitskommandos in einem zwölfstündigen Zweischichtsystem zur Zwangsarbeit getrieben. Maschinen fehlten bei Baubeginn ganz, Hacke, Schaufel und Schubkarre waren die Regel. Die in den Lagern internierten KZ-Häftlinge wurden in drei Lagern untergebracht. Ein viertes kleines Lager befand sich im ehemaligen Gasthof Kohlmeier. Noch im März 1944 wurden etwa 250 Frauen aus dem KZ Ravensbrück in Vennebeck interniert, aktuelle Forschungen gehen davon aus, dass die Frauen hier so lange untergebracht werden sollten, bis eine weitere Baracke in Hausberge fertigestellt war. Aufgrund ihrer extremen körperlichen Entkräftung konnten sie aber nicht mehr zur Arbeit gezwungen werden.