Die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica zieht eine positive Abschlussbilanz der diesjährigen Führungssaison in der ehemaligen Untertageverlagerung Dachs 1. Insgesamt konnten an 22 Tagen in 136 Führungen über 3000 Gäste durch den Gedenkort im Jakobsberg geführt werden. Ermöglicht wurde dies durch den großen Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Vereins.
Im Vorfeld der Öffnungen wurden bereits über 1000 Arbeitsstunden in die Planung und Ausführung von Sicherungsmaßnahmen investiert. So wurde der Vorplatz des Stollens von heruntergefallenem Schiefergestein befreit und der Boden befestigt. Ein neues Eingangstor ermöglichte den einfacheren Zugang zur Anlage während der Führungssaison. Die umfangreichste Maßnahme war das Einbringen eines Sicherungsnetzes für eine Ziegelwand im inneren der Anlage durch eine Spezialfirma. Eine neue Führungsroute erforderte außerdem das Abräumen von Schutthalden in der Anlage in Absprache mit den zuständigen Archäologen des Landschaftverbands Westfalen-Lippe. Die Gesamtkosten in Höhe von knapp 60.000 Euro konnten durch die Spenden der Führungsteilnehmer aus den Jahren 2017 und 2019 gedeckt werden. Die Stadt Porta Westfalica, insbesondere der Baubetriebshof der Stadt, hat die Arbeiten des Vereins im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Verein und der Stadt unterstützt.
Der Verein achtet bei allen Maßnahmen jederzeit auf die größtmögliche Vereinbarkeit von Gedenken und Naturschutz. Der Jakobsberg ist ausgewiesenes Rückzugsgebiet verschiedener Fledermausarten, die Führungen sind somit nur im Sommer möglich. Die für fünf Jahre geltende artenschutzrechtliche Genehmigung des Umweltamtes des Kreises Minden-Lübbecke weist entsprechend einen möglichen Führungszeitraum vom 01.06. bis 31.08 eines jeden Jahres aus.
Der Startschuss für die Führungen in diesem Jahr konnte somit Anfang Juni erfolgen. Pro Führungstag waren 15 Ehrenamtliche im Einsatz um die Besucher sicher durch die ehemalige Untertageverlagerung Dachs 1 zu führen. Insgesamt waren über 100 Helferinnen und Helfer an der Realisierung der Führungem beteiligt. Neben den öffentlichen Führungen konnte auch die Kooperation mit Schulen und Trägern der Erwachsenenbildung intensiviert werden. Als außerschulischer Lernort bietet die ehemalige Untertageverlagerung Dachs 1 hautnahe Einblicke in das Spannungsfeld zwischen NS-Ideologie, hochtechnologischen Rüstungsbemühungen und dem Leiden von tausenden Zwangsarbeitern im KZ-Außenlagersystem zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
Die Vorbereitungen für das Jahr 2020 laufen bereits. Voranmeldungen für Führungen nimmt der Verein jederzeit über das Anmeldeformular auf der Website entgegen.
Anmeldeformular für Führungen in der ehem. Untertageverlagerung Dachs 1
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