Lesung: „Ich hatte nichts gegen Deutsche, nur gegen Faschisten. Die Lebensgeschichte des Ferdinand Matuszek“ mit Oliver Nickel und Friedhelm Schäffer

Am Montag, dem 06. Februar 2023, lädt die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica zur Lesung "Ich hatte nichts gegen Deutsche, nur gegen Faschisten" mit Oliver Nickel und Friedhelm Schäffer ins Bürgerhaus Porta Westfalica (Am Park 1, 32457 Porta Westfalica-Hausberge) ein.

Die Lebensgeschichte des Mannes, von dem dieses Zitat stammt, steht im Mittelpunkt des Buches. Im Jahr 1942, im Alter von 15 Jahren, wurde Ferdinand Matuszek von den deutschen Besatzern aus seinem polnischen Heimatort verschleppt und in den Kreis Minden gebracht. Er musste die nationalsozialistische Herrschaft und ihre furchtbaren Verbrechen „hautnah“ miterleben. In seinem Lebensalltag als Zwangsarbeiter erfuhr er, was Erniedrigung bedeutet und welche schrecklichen Folgen rassistisch motivierte Diskriminierung nach sich zieht.

Ferdinand Matuszek war darüber hinaus einer der letzten Augenzeugen des nationalsozialistischen Judenmords im besetzten Polen. Er lernte Opfer und Täter kennen, aber auch Menschen, die sich ihm gegenüber solidarisch, ganz einfach „menschlich“ verhielten und dem „Totalitätsanspruch“ des Regimes nicht folgten. Auf der Grundlage von acht Erinnerungsinterviews haben die Autoren Oliver Nickel und Friedhelm Schäffer seine bewegende Lebensgeschichte aufgezeichnet. Oliver Nickel ist Historiker und Geschäftsführer der Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne in Schloß Holte-Stukenbrock. Friedhelm Schäffer war Lehrer für Geschichte und Politik, pädagogischer Mitarbeiter in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945 sowie ehrenamtlich für die Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne in Schloß Holte-Stukenbrock tätig.

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Spenden sind herzlich willkommen. Sämtliche Spendeneinnahmen kommen dem Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine zugute. Das Hilfsnetzwerk hat sich am 09. März 2022 gegründet, in ihm sind verschiedene Organisationen, Stiftungen, Erinnerungsorte und Gedenkstätten organisiert. Über Spenden und Patenschaften kann vom Krieg in der Ukraine betroffenen Überlebenden der NS-Verfolgung und ihren Angehörigen schnell und unbürokratisch geholfen werden.